Publikumspreise
Publikumspreis „Beliebteste Reality-Serie“
Beliebteste Reality-Serie in der Kategorie „Entertainment“
„Kaulitz & Kaulitz“ (Staffel 1)
(Netflix)
Die Jury:
„‚Kaulitz & Kaulitz’ ist eine Reality-Serie, die Glamour mit Selbstironie und persönliche Einblicke mit gesellschaftlicher Relevanz verbindet – und es dabei schafft, ein breites Publikum zu fesseln. Bill und Tom Kaulitz zeigen sich in der Serie nicht nur als Popstars, sondern auch als Menschen mit Ecken, Kanten und Emotionen. Die Serie lebt von ihrer Selbstironie. Die Mischung aus Nähe und Distanz macht das Format besonders. Im Zentrum steht die enge Beziehung der Zwillinge – ein Thema, das selten so konsequent und liebevoll erzählt wird. Trotz aller Unterschiede und Konflikte bleibt der familiäre Zusammenhalt ein roter Faden, der vielen Zuschauerinnen und Zuschauern als emotionaler Anker dient. Die Serie spielt zwischen Los Angeles und Deutschland und zeigt, wie die Kaulitz-Brüder mit ihrer internationalen Karriere, kulturellen Unterschieden und dem Druck der Öffentlichkeit umgehen. Diese Perspektive ist selten im deutschen Fernsehen und macht das Format besonders reizvoll. Obwohl die Serie auf Unterhaltung setzt, spiegelt sie auch gesellschaftliche Themen wie Konsum, Selbstverwirklichung und mediale Selbstvermarktung wider. ‚Kaulitz & Kaulitz’ ist mehr als nur Reality-TV – es ist ein popkulturelles Phänomen, das mit Witz, Charme und Tiefgang überzeugt. Die Serie schafft es, persönliche Geschichten mit gesellschaftlicher Relevanz zu verbinden und dabei ein breites Publikum zu begeistern.”
Jurypreise
Kategorie Entertainment
DAVE (David Henrichs)
ausgezeichnet als Produzent und Teilnehmer
von „The Race“ (Staffel 2)
(Joyn)
Die Jury:
„‚The Race’ (Staffel 2) ist ein mitreißendes Reality-Experiment, das Spannung mit Strategie und Emotionen verbindet. Was dieses Format so besonders macht, ist die perfekte Balance zwischen packendem Entertainment und authentischen Momenten. Die dynamische Besetzung aus fünf Creatorinnen und Creators schafft es, die Zuschauerinnen und Zuschauer von der ersten Minute an mitzureißen und gleichzeitig echte, unverfälschte Reaktionen und Emotionen zu zeigen. Während das professionell produzierte Opening Hochglanz-TV verspricht, erzeugt der dokumentarische Drehstil eine unmittelbare Nähe zum Geschehen. Was dem Format zusätzliche Relevanz verleiht, ist seine gesellschaftliche Dimension. Die Botschaft grenzüberschreitender Hilfsbereitschaft wird nicht mit erhobenem Zeigefinger vermittelt, sondern ergibt sich ganz natürlich aus den Begegnungen.“
Steven Gätjen
ausgezeichnet als Host
von „Licht aus“ (Staffel 1)
(Prime Video)
Die Jury:
„‚Licht Aus‘ ist ein innovatives Reality-Experiment, das sich mutig und kreativ mit den psychologischen und sozialen Auswirkungen von Dunkelheit auseinandersetzt. Die Show konfrontiert acht prominente Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einer Extremsituation: 120 Stunden in völliger Dunkelheit. Dabei geht es nicht nur um Unterhaltung, sondern auch um die Erforschung von menschlicher Wahrnehmung, Ängsten und Gruppendynamik. … ‚Licht Aus‘ beweist, dass große Unterhaltung nicht auf grelle Effekte oder aufwändige Kulissen angewiesen ist. Die Dunkelheit wird zum dramaturgischen Stilmittel, das Intimität, Spannung und Humor auf eine neue Ebene hebt. … Mit der Einbindung der Psychotherapeutin Sandra Sangsari als Beobachterin im Kontrollraum wird das Format um eine reflektierende, wissenschaftliche Ebene ergänzt. Die emotionale Belastung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer – von Orientierungslosigkeit bis zu mentalen Zusammenbrüchen – wird nicht ausgeschlachtet, sondern sensibel begleitet. … Steven Gätjen führt empathisch und mit feinem Humor durch das Format und beweist erneut seine Klasse als Gastgeber. ‚Licht Aus‘ ist mehr als nur eine Reality-Show – es ist ein mutiges TV-Experiment, das Unterhaltung, Psychologie und soziale Dynamik auf faszinierende Weise verbindet.“
Kategorie Fiktion
Gernot Krää
ausgezeichnet für das Drehbuch
von „Rosenthal“
(ZDF)
Die Jury:
„Gernot Krää legt sein Drehbuch als unvermeidliches Zusteuern auf die existenzielle Zerreißprobe an. Hans Rosenthal, der sein Millionenpublikum stets fröhlich und unbelastet unterhalten will und auch deshalb seine jüdische Identität in den Hintergrund stellt, gerät in einen Konflikt, als die 75. Ausgabe von ‚Dalli Dalli‘ und der 40. Jahrestag der Reichspogromnacht auf denselben Tag fallen. … Gernot Krää füllt die persönlichen Momente hinter den TV-Kulissen mit dem aufbrechenden Schmerz eines Strahlemanns, der sich der allgemeinen Verdrängung angepasst hat und plötzlich die Sackgasse dieser Haltung begreift. Ein Plädoyer gegen das Vergessen, das aktueller nicht sein könnte.“
Pia Strietmann
ausgezeichnet für die Regie
von „Herrhausen – Der Herr des Geldes“
(ARD)
Die Jury:
„Pia Strietmann versteht es meisterhaft, komplexe wirtschaftliche und politische Verflechtungen klar, präzise und zugleich elektrisierend spannend zu erzählen. Ihr sicherer Sinn für Rhythmus und dramaturgische Zuspitzung schafft ein vielschichtiges Geflecht, in dem keine Szene, kein Blick, keine Pause zufällig ist. Besonders bemerkenswert ist die visuelle Dichte ihrer Arbeit: Pia Strietmann komponiert Bilder von solcher Kraft und Prägnanz, dass sie sich unauslöschlich ins Gedächtnis einbrennen. Zugleich gibt sie den Figuren Raum zur Entfaltung – sie zeichnet keine einfachen Gegensätze, sondern ein facettenreiches Panorama menschlicher Ambitionen, Zweifel und Tragik.“
Lavinia Wilson
ausgezeichnet als Beste Schauspielerin
für ihre Rolle der Cassandra in „Cassandra“
(Netflix)
Die Jury:
„Um die Titelrolle im SciFi-Drama ‚Cassandra‘ zu drehen, saß Lavinia Wilson verkabelt in einer schallisolierten Kabine, von der aus ihre Sprache, Mimik und Bewegungen auf den Retro-Kunststoffkörper des Smart-Home-Systems übertragen wurden. Sie kitzelt feinste Nuancen aus dem begrenzten Setting heraus und verwirklicht so die Grundidee der Serie, das Gefangensein in Rollenmustern spürbar zu machen. Die Flashback-Szenen aus der Zeit, als Cassandra noch ein Mensch aus Fleisch und Blut war, nutzt sie kongenial, um ihre Figur der fürsorglichen Hausfrau und Mutter mit jener peu à peu steigenden Dosis an Enttäuschung und Einsamkeit aufzuladen, die sie später zum manipulativen Monster macht. Eine Gratwanderung, die dank Lavinia Wilsons herausragender Leistung aufgeht.“
Lamin Leroy Gibba
ausgezeichnet als Hauptdarsteller, Creator, Ko-Produzent und Headautor
von „Schwarze Früchte“
(ARD Mediathek)
Die Jury:
„Lamin Leroy Gibba prägt das Projekt in mehrfacher Hinsicht: als Creator, Head Autor, Co-Producer und Hauptdarsteller. Es ist mutig, wie er seine Figur sperrig, ambivalent und mitunter anstrengend gestaltet, dabei aber stets den Blick für das Ensemble bewahrt. Mit großer Souveränität schafft er Raum für seine Mitspielerinnen und Mitspieler und formt so ein vielstimmiges Gesamtbild – getragen von einer emotionalen Offenheit, die eine entwaffnende Wirkung entfaltet. ‚Schwarze Früchte’ erzählt die Geschichte von Lalo, einem jungen, schwarzen Mann, der nach dem Verlust seines Vaters mit Trauer, familiären Konflikten und seiner queeren Identität ringt. Die Serie begleitet ihn auf seinem Weg durch Freundschaft, Liebe und Selbstfindung und gibt dabei Perspektiven eine Stimme, die im deutschsprachigen Fernsehen bisher selten sichtbar waren.”
Marius Beck
Nachwuchspreis
ausgezeichnet als Drehbuchautor, Ideengeber und Co-Produzent
von „Tschappel“
(ZDF Mediathek)
Die Jury:
„„Tschappel“ wurde für seine präzisen Dialoge, das Ensemble und die künstlerische Gestaltung vielfach gelobt. Mit seinem Mut, seiner Handschrift und seiner erzählerischen Kraft beweist Marius Beck, dass er nicht nur die Gegenwart des deutschen Fernsehens prägt – sondern auch seine Zukunft gestalten wird.“
Kategorie Information / Journalismus
Loreleï Holtmann
ausgezeichnet als Headautorin
von „WTF is Jule?!“
(ZDF)
Die Jury:
„Die vierteilige Dokumentarserie ‚WTF is Jule?!‘ erzählt auf eindrucksvolle Weise den Catfishing-Fall um die vermeintliche Bloggerin ‚Jule Stinkesocke‘. Über knapp 15 Jahre hinweg inspirierte Jule zahlreiche Menschen mit ihren Berichten über das Leben im Rollstuhl, bevor sich herausstellte, dass alles Fake war und hinter der Figur Jule Stinkesocke jemand anderes steckte. Neben der intensiven Recherche und der einfühlsamen Darstellung der Auswirkungen dieses Betrugs auf die Community von Menschen mit Behinderung, zeichnet die Serie aus, dass vor allem Personen mit Behinderung an dem Drehbuch gearbeitet haben. Dafür wurde zu Beginn der Produktion von ‚WTF is Jule?!‘ ein inklusiver Writers Room zusammengestellt, zu dem neben Loreleï auch Finnja Negendank, Leonard Grobien, Laura-Jasmin Leick (Regie) und die Produzenten gehörten. Im Anschluss hat Loreleï das gemeinsam Erarbeitete maßgeblich zu einem Konzept weiterentwickelt und verschriftlicht – sie war damit nicht nur Teil des Writers Rooms, sondern auch die federführende Autorin.“
Otto Waalkes
ausgezeichnet als Creative Producer
der Dokumentation „Mein Name ist Otto“
(Prime Video)
Die Jury:
„Seit Jahrzehnten bringt Otto Waalkes ein ganzes Land zum Lachen – und das mit einer Leichtigkeit, die tiefgründiger ist, als es auf den ersten Blick scheint. ‚Mein Name ist Otto‘ ist eine Dokumentation – eine kleine Kulturgeschichte –, die zeigt, was hinter dem Witz steckt: ein Künstler, der die Bühne liebt und zugleich den Mut hat, den Blick hinter die Kulissen zuzulassen. Als Creative Producer ermöglicht Otto Waalkes einen überraschend offenen, oft berührenden Einblick in sein Leben – mit komischen Momenten, großen Erfolgen und leisen Zweifeln. Der Blaue Panther 2025 würdigt damit ein außergewöhnliches Werk – und einen Künstler mit Hut, Herz und Humor.“
Kategorie Kultur / Bildung
Corinna Wolf-Bartens
stellvertretend ausgezeichnet für die Gesamtleistung des „Point of View- Experiments“
von „NDR Story: Tagebuch einer Lehrerin“
(NDR Fernsehen)
Die Jury:
„‚NDR Story – Tagebuch einer Lehrerin‘ ist ein kleines, feines Experiment im lauten Fernsehgeschehen. Vier Wochen lang erleben wir den Schulalltag einer Lehrkraft an einer sogenannten Brennpunktschule in Salzgitter aus ihrer eigenen Perspektive. Mit einer GoPro-Kamera auf dem Kopf zeigt uns die Lehrerin Corinna Wolf-Bartens, was sie tagtäglich im Schulalltag erlebt. Dabei begegnen wir einer Frau, die mit Hingabe und Überzeugung – frei von Zynismus – ihren Beruf als Lehrerin ausfüllt. Die Protagonistin und das Team von Filmemacherinnen und -machern um sie herum haben gemeinsam einen Film geschaffen, der uns erleben und verstehen lässt, dass es genau diese Mischung aus einfühlsamer Haltung, Strenge und Respekt benötigt, den Corinna Wolf-Bartens ihren Schutzbefohlenen entgegenbringt, um jungen Menschen eine positive Perspektive auf das Leben zu eröffnen.“
David Seeberg
ausgezeichnet als Autor, Regisseur und Kameramann
von „BLOCK PARTY – Peter Fox feiert mit Berlin“
(ARD Mediathek)
Die Jury:
„David Seeberg erzählt in seinem Dokumentar- und Konzertfilm „BLOCK PARTY – Peter Fox feiert mit Berlin“ ein Sommermärchen, in dem Peter Fox vier kostenlose Konzerte für die Bewohnerinnen und Bewohner in den Berliner Brennpunkten in Neukölln, Kreuzberg, Marzahn und Schöneberg plant und – zumindest in großen Teilen – realisiert. Die Zusehenden erleben die Planungs- und Vorbereitungsphase der Konzerte samt den Widrigkeiten mit der deutschen Bürokratie, aber eben auch wunderbare Geschichten des Gelingens. Der Film verbindet die Freude der künstlerischen Kraft mit gesellschaftlicher Relevanz und zeigt eindrucksvoll das Identitätsstiftende der Musik.“
Kategorie Social Media
Marie Lina Smyrek
für das Social Media-Format „smypathisch – die show“ des Kanals @smypathisch
Die Jury:
„Marie Lina Smyrek aka smypathisch trifft in ‚smypathisch – die show‘ prominente Gäste aus Fernsehen, Politik und Social Media zum humorvollen Schlagabtausch. Dabei analysiert und kommentiert sie anhand von eingeblendeten Video-Schnipseln oder Fotos auf ihre gewohnt kritische Art und Weise die Fehltritte und Ausrutscher ihres Gegenübers. Eine Sache, die Marie Lina Smyrek besonders gut beherrscht: peinliche Sprech-Pausen gekonnt aushalten und jede Antwort ihres Gastes in eine Punchline verwandeln. Ihre Miene bleibt dabei (meistens) gewohnt ernst und sie schafft es, ihre Interviewpartnerinnen und -partner aus der Reserve zu locken.“
Ehrenpreis
Miroslav Nemec &
Udo Wachtveitl
Ehrenpreis des Ministerpräsidenten 2025
Ministerpräsident Dr. Markus Söder:
„Ihre Ermittlungen seit 1991 führten sie oft an soziale Brennpunkte, thematisierten aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und warfen mitunter existenzielle philosophische Fragen auf – all das kombiniert mit bayerischem Hintersinn, lässigem Humor und bester Unterhaltung!“