
TV & Streaming Tipps im März
Spiel, Spaß & Späti
Mit Herz und Berliner Schnauze bingen wir uns zwischen Erbschaft und Geister-WG in den Kosmetiksalon und stehlen ganz nebenbei allen die Show – willkommen im TV & Streaming-Monat März.
Quiz-Show: Wer stiehlt mir die Show?
Gegeneinander im Songpuzzle, verbünden beim Sprüche klopfen und ein wildes Durcheinander beim Seifenblasen-Konzert gab’s in bisher acht Staffeln – und wir werden auch jetzt nicht enttäuscht. Das Konzept der Show klingt einfach, ist aber genial: Joko Winterscheidt lädt drei Promis und wechselnde Wildcard-Kandidat:innen ein, die sich in acht Raterunden, unterteilt in drei Gewinnstufen, gegenseitig rauskicken. Am Ende tritt der Finalist oder die Finalistin im Duell gegen Host Winterscheidt an und hat die Möglichkeit, die nächste Primetime-Folge zu gewinnen und nach eigenen Ideen zu gestalten. Diesmal dürfen wir uns auf Heike Makatsch, Rea Garvey und Wiederholungstäter Teddy Teclebrhan hinterm pastellfarbenen Quizpult freuen. Vom bunten Retro-Charme der Frage-Antwort-Spiele über ungekünstelte VIPs bis hin zur Live-Band „The Mighty Winterscheidts“ – hier passt einfach alles zusammen.
Must-See: Spiel, Entertainment, Spaß, Musik, Action, Promi-Klatsch, Spannung – fast wie ein Ü-Ei.
Fun-Fact: In der Kategorie „Entertainment“ bekamen Host Joko Winterscheidt und Executive Producerin Julia Mehnert für „Wer stiehlt mir die Show?“ den Blauen Panther 2022. „Eine ganz besondere Bedeutung“, verriet Winterscheidt in seiner Dankesrede. Denn nach dem TV-Ende von „Circus HalliGalli“ lag der Abschied nahe: „Ich wollte wirklich aufhören, weil ich gedacht habe, wir finden nichts mehr für mich.“ (1)
Wer stiehlt mir die Show?, 9. Staffel, sechs Folgen, seit 02. März um 20.15 Uhr auf ProSieben und Joyn.
Comedy-Serie: Ghosts

Stell dir vor, du erbst ein altes Herrenhaus, willst es mit deine:r Partner:in in ein Hotel verwandeln… und plötzlich fängt es an zu spuken. Gruselig! Das junge Paar Emma (Cristina do Rego) und Felix (Benito Bause) kriegt es in der deutschen Feel-Good-Adaption der BBC-Produktion „Ghosts“ mit Geistern zu tun, die noch recht lebendig sind. Doch keine Sorge: Es wartet kein Horrorschocker, sondern feinsinniger Humor. Ob Neandertaler Urs (Jan van Weyde), der römische Legionär Claudius (Max Giermann) und die feministische Magd Griet (Meltem Kaptan) oder die harmoniebedürftige Lehrerin Svenni (Sina Tkotsch), die Gespenster stellen sich in entsprechenden Kostümen nach und nach vor. Dabei zuzusehen, ist ein wahres Vergnügen. Denn der Mix aus Leichtigkeit („moderne Beziehung“) und Tiefe („Endlichkeit“), Situationskomik und Herz kommt mühelos daher, sodass die 25 Minuten pro Folge im Nu verfliegen. Fast so wie die liebenswert-skurrilen Geister…
Ein gespenstisches Comedy-Vergnügen für alle Generationen – auch die, die bereits „Casper“ (1995) oder „Ein Spukschloss im Spessart“ (1960) gesehen haben.
Schon gewusst, dass Max Giermann privat gerne malt und sogar einen Studienplatz an einer Kunsthochschule hatte? Da sind wir glatt froh, dass er durch einen Clown-Workshop zu Schauspiel & Comedy gekommen ist. (2)
Ghosts, Mini-Serie, 1. Staffel, sechs Folgen, ab 7. März in der ARD Mediathek, ab 13. März 2025 um 20.15 Uhr auf ONE.
Drama-Serie: Marzahn Mon Amour

Hand aufs Herz: Fast jede:r Kreative hat schon mal überlegt, die Kunst über Bord zu werfen und beim Bäcker oder Pralinengeschäft um die Ecke zu beginnen. Genauso geht es Schriftstellerin Kathi (Jördis Triebel). Frisch von Mann Heiko (Holger Bülow) getrennt und alleine mit Tochter Lilly (Maja Bons), greift Plan B: ein Kosmetiksalon im Marzahner Plattenbau. Schnell wird aus der Notlösung ein Glücksgriff und aus ihren Kolleginnen Jenny (Yvonne Yung Hee Bormann) und Lulu (Deborah Kaufmann) werden Freundinnen. Von ihnen erfährt Kathi alles über Füße, die auf den Charakter schließen lassen und auch die Kund:innen haben viel zu berichten. Tagtäglich hört Kathi bewegende Lebensgeschichten, die sie erkennen lässt, dass es an einem selbst liegt, ob man das Leben feiert oder nicht.
Für (Über)Lebenskünstler:innen und Optimist:innen, die sich einfach selbst Konfetti in den Alltag streuen.
Regisseurin Clara Zoë My-Linh von Arnim, bekannt für ihre Arbeit an der beim Blauen Panther 2024 nominierten Serie „Die Zweiflers“, verfilmte den Bestseller von Katja Oskamp. Die wiederum hat tatsächlich zwischenzeitlich als Fußpflegerin in Marzahn gearbeitet. Der Erfolg ihres Buches (mit dem 75.000-Euro-dotierten Dublin Literature Award geehrt), erlaubte ihr die Rückkehr ins Autorinnenleben. (3)
Marzahn Mon Amour, 1. Staffel, sechs Folgen, ab 14. März in der ARD Mediathek, ab 21. März um 23.50 Uhr, Das Erste.
Sitcom: Späti

Lebensretter, Seelentröster, Alltagskultur, bester Freund, Nachbarschaftstreff – all das und noch viel mehr ist der Späti. Kein Wunder also, dass Wilson Gonzalez als Creative Producer ca. 44 Quadratmeter zum Schauplatz seiner TV-Serie gemacht hat. Für seine Rolle Fred ist der Lieblings-Späti zwischen Kita und Dönerbude wie sein zweites Wohnzimmer, das plötzlich in Gefahr ist. Besitzer Hakan (Sahin Eryilmaz) muss kurzfristig in die Türkei und dessen Tochter Aylin (Gülseren Erkut) hat für die Schule zu lernen. Völlig planlos und naiv hilft Fred deshalb spontan aus – und wird mit dem Zeitgeist und den Alltagsproblemen der verschiedenen Gesellschaftsschichten (in Gastrollen u. a. Bill Kaulitz, Nikeata Thompson, Sophie Passmann, Jasna Fritzi Bauer und Ski Aggu) konfrontiert. Was das Ordnungsamt, der Fetisch-Club, eine wilde Party, die saftige Mietforderung von Hausbesitzerin Frau Gröner (Isabell Polak) und ein Feuer damit zu tun haben, müsst (!) ihr selbst rausfinden.
„Prädikat sehenswert“: eine Art Liebeserklärung an die Menschen, die Berlin ausmachen – von Späti-Besitzer:innen bis hin zu Nachtschwärmer:innen.
Behind-the-Scenes-Info: Die ersten Erwachsenen-Vibes hat Wilson Gonzalez tatsächlich in Berlin gespürt. Mit 19 Jahren ist er in die Hauptstadt gezogen, hing in Spätis ab, sah Träume und Abstürze – und erzählt eben diese privaten Anekdoten in der TV-Serie. (4)
Späti, 1. Staffel, acht Folgen, ab 28. März, ZDFmediathek, ab 8. April um 21.45 Uhr, ZDFneo.
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Quellennachweise Zusatzinformationen
(1) „Wer stiehlt mir die Show?“: https://blauerpanther.com/blog/hintergrund-wer-stiehlt-mir-die-show/
(2) „Ghosts“: https://www.gq-magazin.de/entertainment/artikel/max-giermann-interview-die-geschichte-der-menschheit-leicht-gekuerzt-rolle-humor-grenzen-comedy
(3) „Marzahn Mon Amour“: https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/literatur/marzahn-mon-amour-katja-oskamp-berlin-bestseller-kommt-als-serie-ins-tv-li.2229676
(4) „Späti“: https://presseportal.zdf.de/pressemappe/spaeti