Hintergrund: „Wer stiehlt mir die Show?“
Quizshow mit Charakter
„Wer stiehlt mir die Show“ zeigt, wie Entertainment im linearen Fernsehen auch in Zeiten von Streaming noch funktioniert.
Modern, abwechslungsreich und vor allem unterhaltsam: Moderator Joko Winterscheidt und Executive Producer Julia Mehnert holen mit „Wer stiehlt mir die Show?“ die klassische Quizshow ins Hier und Jetzt. Über ein Erfolgsformat, das sich mit jeder Folge neu erfindet und dabei seinen Charakter nicht verliert.
Schauspielerin Nilam Farooq gibt ihr Debüt am Schlagzeug, Komiker Bastian Pastewka eröffnet mit einem Lobgesang auf das deutsche Showgeschäft und Musiker und Fußballfan Mark Forster bringt Stadionfeeling inklusive Kommentator und Fanmeile direkt ins Fernsehstudio. Unterschiedlicher könnten die Openings ein und derselben Show nicht sein – ein ganz normaler Dienstagabend bei „Wer stiehlt mir die Show?“
Das Konzept der Sendung steckt schon im Titel: Joko Winterscheidt ist Gastgeber seiner Show und muss diese Position gegenüber drei Prominenten und wechselnden Wildcard-Kandidat:innen verteidigen. Die Teilnehmer:innen haben in mehreren Spielrunden die Chance, Punkte zu sammeln und die Gegner:innen rauszuwerfen. Der Finalist oder die Finalistin tritt im Duell gegen Winterscheidt an und hat die Möglichkeit, die Moderation der nächsten Sendung zu gewinnen und ihm damit wortwörtlich die Show zu stehlen. Winterscheidt muss sich in der nächsten Folge mit den anderen Kanditat:innen messen und seine Show Runde um Runde zurückerobern. Im Auftrag von ProSieben zeichnet die Florida Entertainment GmbH für die Show verantwortlich, die auch schon Formate wie „Joko & Klaas – Das Duell um die Welt“ produziert hat.
Abwechslung macht Laune
Der Überraschungseffekt, wer wohl die nächste Sendung moderieren wird, macht das Format abwechslungsreich, ebenso die Auswahl der Gäste – von Schauspieler Elyas M’Barek über Moderatorin Palina Rojinski bis hin zu Entertainer Thomas Gottschalk. Hinzu kommt, dass die Gewinner:innen die Show nicht nur moderieren, sondern sie auch thematisch gestalten dürfen. Der Wechsel in der Moderation bringt jede Woche frischen Wind in die Sendung und verleitet die Zuschauer:innen dazu, auch beim nächsten Mal wieder einzuschalten. Durch die Freiheit, die das Konzept den Kandidat:innen beziehungsweise Moderator:innen bietet, entsteht mit jeder Folge eine einzigartige Show, die immer eine andere Handschrift trägt.
TV-Profi Anke Engelke zog die Show zum Beispiel im Stil eines Eurovision Song Contests auf und ließ sich von ESC-Kommentator Peter Urban ankündigen: „Berlin ist heute Austragungsort für den ganz großen Traum dieser jungen Frau – Anke Engelke aus Montreal, Kanada. Jokos altes Gammelquiz soll einmal so erstrahlen wie Europas größte Musikparty.“ Im Einspieler radelt Engelke durch einen Park, zieht herzförmige Seifenblasen, und das Motto des Abends fliegt über den Bildschirm: „Give brain a chance“ Unter dem Jubel des Regenbogenfähnchen schwenkenden Publikums tritt Engelke auf die Bühne, begrüßt Europa und Australien, und kündigt den ersten Beitrag an: „Sie ist nicht nur die klügste Frau, der ich jemals begegnet bin, nein, sie ist auch die Schlauste. Hier ist der erste Beitrag am heutigen Abend: Anke Engelke für Deutschland.“
Diese humorgeladene Darbietung beweist: Wer sich wie Joko Winterscheidt traut, das Zepter auch mal aus der Hand zu geben, wird mit unerwarteten Highlights belohnt. Das sorgt für Spaß bei den Kandidat:innen und das transportiert wiederum gute Laune bis ins Wohnzimmer.
„Ich wollte wirklich aufhören, weil ich gedacht habe, wir finden nichts mehr für mich.“
Die Quizshow klingt als Format im ersten Moment sehr simpel. Außerdem ist das deutsche Vorabendprogramm voll damit. Trotzdem haben sich Joko Winterscheidt und die Produktion von „Wer stiehlt mir die Show?“ an diesen alteingesessenen Klassiker herangewagt und es geschafft, ihn in die Gegenwart zu holen. Mit Spielpults in Pastelltönen und dem ein oder anderen klassischen Frage-Antwort-Spiel bleibt dennoch ein gewisser Retro-Charme erhalten und gerade der trifft aktuell bei vielen Zuschauer:innen auf Begeisterung.
Auch für den Moderator hat die Show eine besondere Bedeutung. Letztendlich war die Idee für das Konzept das Ergebnis einer langen Suche, wie Winterscheidt bei der Preisverleihung des Blauen Panthers erklärte. Nach dem Ende der Sendung „Circus HalliGalli“, die er zusammen mit Kollege Klaas Heufer-Umlauf moderierte, sei es ihm schwer gefallen, das passende Format für sich zu finden: „Ich hatte unangenehme Gespräche beim Sender und habe sogar gesagt: ‚Dann löst halt meinen Vertrag auf.‘ Ich wollte wirklich aufhören, weil ich gedacht habe, wir finden nichts mehr für mich.“
Ein Klassiker, neu gedacht
„Wer stiehlt mit die Show?“ ist bunt, aber nicht schrill. Innovativ, aber nicht aufgesetzt. Für die Produktion der Sendung erhalten Moderator Joko Winterscheidt und Executive Producer Julia Mehnert den Blauen Panther 2022 in der Kategorie „Entertainment“. Die Jury begründet ihre Entscheidung so: „Die Dialoge und das Miteinander sind unterhaltsam und einfach alles – von den Kandidaten über den jeweiligen Host und die Spiele bis hin zur Liveband – ist klug ineinander verwoben. All das zeigt, Veränderung und Neugestaltung sind auch in diesem Genre noch möglich. Hier wurde ein Meisterwerk kreiert!“
In Zeiten von Streaming stehen klassische TV-Shows vor einer großen Herausforderung. Umso mehr spricht es für sich, dass „Wer stiehlt mir die Show?“ 2023 bereits in die fünfte Runde geht. Diesmal versuchen Schauspielerin Jasna Fritzi Bauer, Rapper Sido und Tokio Hotel-Sänger Bill Kaulitz ihr Glück.