TV & Streaming Tipps im Juni 2025
TV & Streaming Tipps im Juni
Sommer, Sonne, Sand und Streaming-Hits
Achtung, Hitzewelle! In unseren TV & Streaming Tipps im Juni kochen allerlei Emotionen hoch. Es geht um wallende Hormone, toxische Männlichkeit, musikalische Grenzerfahrungen, Menschen im Hotel. Und ein „True Crime“-Highlight haben wir selbstverständlich auch.
![Song Trip ©ZDF und Marcel Nestler, Buerobungalow, Korbinian Maier, Paul Meckes, Amélie Siegmund / [M] Veronika Geier TV & Streaming Tipps im Juni "Song Trip: LEA x Trinidad und Tobago": Montage: Vor einer Landschaft mit Palmen und Bergen unter einem grünen Himmel liegen die Porträtaufnahmen von sieben Personen: Alice Merton, LEA, Max Giesinger, drei Mitglieder der Band 01099 und Eva Briegel.](https://blauerpanther.com/cms/wp-content/uploads/media/song-trip_(c)zdf_marcel-nestler-buerobungalow-korbinian-maier-paul-meckes-amelie-siegmund-m-veronika-geier-1204x677.jpg)
In 80 Liedern um die Welt: Song Trip
Wissen Sie, was eine Morin khuur ist? Die deutschen Pop- und Rockstars, die für das ZDF ihre Instrumentenkoffer gepackt und auf Weltreise gegangen sind, auch nicht. Die mongolische Pferdekopfgeige ist nur eines der ungewöhnlichen Instrumente, die es auf ihrem „Song Trip“ zu entdecken gilt. Die Mission: den Sound anderer Kulturen erkunden.
Wer in der fünfteiligen Doku-Reihe wohin „on tour“ geht? Max Giesinger spielt in der Mongolei mit Kehlkopfsänger Batzorig Vaanchig, der Sängerin und Rapperin Twinpearly und einem Kinderchor seinen Hit „80 Millionen“ neu ein. Sängerin LEA („110“) erlebt den Sound von Tobago und Trinidad. Die Band Juli („Perfekte Welle“) hat in Marokko eine geile Zeit. Das Dresdener Rap-Kollektiv 01099 („Frisch“) macht Tanzalarm in Albanien und Alice Merton („No Roots“) erforscht die Klangwelten Islands.
Wie das am Ende klingt? Nach einem authentischen, emotionalen Kulturaustausch mit World Music vom Feinsten, selten gehörten Musikstilen, ausgefallenen Cover-Versionen und ungemein sympatischen Kunstschaffenden aus fernen Landen, von denen man unbedingt mehr hören möchte.
Für Fans von… Lagerfeuer-Singalongs wie „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ (Vox), Filmemacher Fatih Akins Entdeckungsreise „Crossing The Bridge – The Sound of Istanbul“ (2005) und für alle, die Musik anderer Kulturen entdecken möchten.
Schon gewusst? Wie ging es euch außerhalb der musikalischen Komfortzone? Im Zuge einer finalen Watch Party erzählen die Kunstschaffenden von ihren eigenen Song Trips und lauschen den Abenteuergeschichten der anderen.
Song Trip, 1. Staffel, fünf Folgen, ab 27. Juni ZDF-Mediathek, ab 4. Juli im ZDF
Comedy mit Zimmerservice: Nighties
Wer schon einmal Online-Hotel-Bewertungen studiert hat, weiß: Hinter mancher Quartierstür schlummert das Grauen, fremde Betten können den Holiday- zum Horrortrip machen, so mancher Gast entpuppt sich als eigentümlicher Vogel. Nicht weiter erstaunlich deshalb, dass auch die Nachtschicht des in die Jahre gekommenen Hotels „Prinzenhof“ im Münchner Bahnhofsviertel katastrophenerprobt ist – vom potenziellen Bettwanzenbefall über die alljährliche Alkohol-Wiesn-Zombie-Apokalypse bis hin zu absonderlichen Extrawünschen wie beispielsweise Kinderrabatt für Haustiere.
Im Mittelpunkt der achtteiligen Workplace-Comedy stehen Hotelerbin Millie (Tamara Romera Ginés) und ihre Hotelcrew, für die „Wahlfamilie“ eine passendere Bezeichnung wäre: Ihre beste Freundin und Security-Chefin Adriana (Stella Goritzki), Concierge Charles (Adnan Maral), Barkeeper Rafael (Ben Felipe) und Küchenchefin Franca (Mariananda Schempp) wollen das schrabbelige Traditionshaus nicht nur am Laufen halten, sondern wieder auf Zack bringen.
Creatorin und Headautorin Melina Natale über ihr Debüt: „Die Idee zur Serie entstand ursprünglich aus meiner Faszination für das einzigartige Soziotop der Hotelbar. In kaum einem anderen Setting treffen auf so natürliche Weise so viele unterschiedliche Fremde in einem zugleich so vertrauten Umfeld aufeinander. Allein diese Prämisse bietet schon unendlich viele Möglichkeiten für unterhaltsame Geschichten.“ Wie wahr!
Für alle, die… Workspace-Comedys mit Cringe-Faktor und die Doppeldeutigkeit des Wortes „Morgengrauen“ lieben.
Fun Fact: Obwohl „Nighties“ im Münchener Bahnhofsviertel spielt, wurde die ZDFneo-Serie in Köln gedreht.
Nighties, 1. Staffel, acht Folgen, ab 27. Juni in der ZDF-Mediathek, ab 1. Juli in Doppelfolgen bei ZDFneo
Neues aus der Männergruppe, 1.: Softies
„Wann ist ein Mann ein Mann?“, fragte Herbert Grönemeyer bereits 1984 in seinem Hit „Männer“. Und weil eine alltagstaugliche Antwort nach wie vor aussteht, sind auch die Berliner WG-Freunde Marvin (Damian Hardung, „Maxton Hall – Die Welt zwischen uns“, ausgezeichnet als „Beste Serie“ beim Blauen Panther 2024), Joshi (Oskar Redfern, „Meme Girls“) und Hassan (Samir Salim, „Viktor bringt’s“), allesamt in ihren Zwanzigern, auf der Suche nach ihrer Männlichkeit. Einer modernen, nicht toxischen Variante natürlich, schließlich sind sie Teil einer neuen, aufgeklärten Generation, nicht wahr?
Ganz so easy ist die Sache mit der Selbstfindung in der RTL+-Dramedy-Serie „Softies“ natürlich nicht. Der Fünfteiler setze sich „auf ehrliche und humorvolle Weise mit der Frage von Männlichkeit auseinander“, sagt Eike Adler, Produzent UFA Fiction. Logisch deshalb, dass zwischen harter Schale und softem Kern kräftige emotionale Reibung entsteht. Es geht um Perfektionsdruck, Selbstoptimierung und Einsamkeit, um unterdrückte Gefühle, One-Night-Stands und Erektionsstörungen. Und wer schon immer wissen wollte, welche Beziehungstipps eine KI parat hat und was eine „Alpha-Biene“ ist, sitzt in dieser Männerselbsthilfegruppe in jedem Fall richtig. (1)
Schon gewusst? Der amüsante Selbstfindungstrip ist ein Gewinnerprojekt des RTL+ „Storytellers“-Wettbewerbs. Das Förderprogramm dient der Entdeckung und Förderung neuer Serienideen und Nachwuchstalente im deutschsprachigen Raum. Das „Softies“ -Konzept stammt von Jonathan Westphal und Yves Guillaume, Filmuniversität Babelsberg „Konrad Wolf“. Sie übernahmen auch die Regie.
Für alle, die… nicht genug von Damian Hardung bekommen können. Der Schauspielstar (https://www.instagram.com/damianhardung/ ) ist derzeit außerdem in den Streaming-Hits „Maxton Hall – Die Welt zwischen uns“ (Prime Video), „How to sell drugs online (fast)“ (Netflix) und „Love Sucks“ (ZDF-Mediathek) zu sehen. Und obwohl er derzeit in Köln Medizin studiert, hat der 26-Jährige bereits für ein neues Projekt zugesagt: das britische Coming-of-Age-Drama „Into The Deep Blue Sea“. (2)
Softies, 1. Staffel, fünf Folgen, ab 6. Juni, RTL+
Neues aus der Männergruppe, 2.: Club der Dinosaurier
Wenn sich die Hauptdarsteller mit einem Besuch der „Jurassic Park Exhibition“ in Berlin auf ihre Rollen vorbereiten, ahnt man bereits: „Club der Dinosaurier“ wird keine gewöhnliche Coming-of-Age-Serie über pubertierende Teens im Hormon-Chaos. Hier mischen Fantasy- und Horror-Elemente mit.
Die Story: Der schüchterne Ben (Shadi Eck aus „Liberame“) und sein Kumpel Janni (Diyar Ilhan) haben die Nasen voll davon, die ewigen Schul-Außenseiter zu sein und wollen als ganze Kerle ihre neue Mitschülerin Suki (Tomomi Themann) betören. Schul-Dealer Corny (Carl Josef) weiß, wie man(n) der Natur auf die Sprünge helfen kann und ordert im Darknet ein (natürlich illegales) Testosteronpräparat. Fans von Highschool-Horrorserien wissen, dass das eine verdammt dumme Idee ist. Die Nebenwirkungen haben es – Wen wundert’s? – in sich: Stetig wachsen nicht nur Ego, Selbstbewusstsein und Kotzbrocken-Faktor, sondern auch eigentümliche Hörner und Echsenschwänze. Übersteht die Freundschaft der beiden diesen Testosteron-Boost?
Die Message der turbulenten Highschool-Dramedy ist wenig subtil: Toxische Männlichkeit bedingt (urzeit-)bestialisches Verhalten. Unsere Hoffnung deshalb: So checkt’s selbst der größte Honk – endlich.
Für alle, die… auf 80s-Vibes plus Highschool-Fun-Horror à la „Teen Wolf“ (1985) mit Michael J. Fox stehen.
Schon gewusst? Den großartigen Echsen-Look kreierte der international erfolgreiche Prosthetic-Make-up-Designer und SFX Make-up Artist Jörn Seifert von Twilight Creations. Das Berliner Unternehmen zählt zu Europas führenden Studios für Make-up-Spezialeffekte. Seifert arbeitete unter anderem an „Matrix Resurrections“ und der Netflix-Hitserie „Dark“ mit. (3)
Club der Dinosaurier, 1. Staffel. sechs Folgen, ab Juni in der ZDF-Mediathek, ab 15. Juni bei ZDFneo
True Crime: XY ungelöst
„Aktenzeichen XY… ungelöst“, moderiert von Rudi Cerne, gilt als Mutter aller deutschen True-Crime-Formate. Sieben Spin-offs umfasst der „XY“-Kosmos mittlerweile, darunter Quotenhits wie „Aktenzeichen XY… Vermisst“. Ebenfalls regelmäßig Marktführer im True-Crime-Segment: „XY gelöst“.
Seit August 2022 rekonstruiert Sven Voss hier die Aufklärung schwerer und aufsehenerregender Verbrechen, spricht mit den damals zuständigen Ermittlungsteams, der Staatsanwaltschaft und Fachleuten. Nicht selten geht der fesselnde Mix aus Reenactments, Besuchen der Original-Schauplätze und Interviews mit Kripo, Opfern oder Angehörigen unter die Haut und gibt nebenher Einblicke in kriminalistische Ermittlungsprozesse.
Zu den Krimi-Puzzles, die es in der vierten Staffel zu lösen gilt, zählt unter anderem die Frage, wer den „Disco-König“ von Berlin ermordet hat. Außerdem: Welche Wendung nahm einer der spektakulärsten Banküberfälle der deutschen Geschichte? Warum wurde eine Buchhalterin an ihrem Arbeitsplatz erschossen? Wie kamen Polizei und Staatsanwaltschaft auf die Spur des Mörders einer 23-jährigen Frau?
Schon gewusst? Die erste Folge von „Aktenzeichen XY … ungelöst“ wurde am 20. Oktober 1967 im ZDF ausgestrahlt. Entwickelt worden war das Format von Eduard Zimmermann, der es bis 1997 zudem moderierte.
Good to know: Im Podcast „Aktenzeichen XY… Unvergessene Verbrechen“ erkundet „XY“-Moderator Rudi Cerne mit seinen Co-Hosts Conny Neumeyer und Nicola Haenisch-Korus die Welt der Kriminalität. Jede Folge beleuchtet unterschiedliche Facetten eines Falls – von Gewaltprävention über Strafrecht und Ermittlungsmethoden bis zum Opferschutz. Zu hören auf allen gängigen Plattformen, beispielsweise Spotify, Deezer und Apple Podcast.
XY gelöst, 4. Staffel, vier Folgen, ab 4. Juni in der ZDF-Mediathek, ab 11. Juni im ZDF
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Quellennachweise der Zusatzinformationen
(1) „Softies“: https://die-agenten.de/files/Hardung_SZ_8.4.25.pdf
(2) „Softies“: https://www.ufa.de/produktionen/softies
(3) „Club der Dinosaurier“: https://tc-effects.com/